Unsere Edelkrebse
Der deutsche Edelkrebs ist leider sehr stark durch die Krebspest gefährdet. Unser sehr alter Stamm der Krebse geht über Generationen hinweg aus einer stabilen und regionalen Population (Wildbestände) hervor.
Die Zucht der Krebse ist rein natürlich und wird in keiner Form künstlich unterstützt. Die Edelkrebse werden in eigens angelegten Naturteichen gezogen, wo sie rein der Natur überlassen werden, um diese dann im Frühjahr oder Herbst abernten zu können.
Der deutsche Edelkrebs
Der Edelkrebs ist die größte einheimische Krebsart in Bayern. Er kann bis über 20cm groß werden und ein Gesamtgewicht von über 300g erreichen und kann bis über 15 Jahre alt werden. Der Körper ist meist von rotbraun über dunkelbraun bis sogar leicht grünlich. Vereinzelt kommen aber auch blaue Tiere vor. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind die Scherengelenke und Unterseiten, die beide immer rot sein müssen, denn bei anderen Arten wie dem Signalkrebs sind die Scherengelenke weiß. Ansonsten sehen sich beide zum Verwechseln ähnlich.
Lebensraum
Der Edelkrebs lebt in eher warmen und nährstoffreichen Gewässern, wobei die Wassertemperatur in den Sommermonaten über 16 Grad erreichen muss um die Entwicklung der Geschlechtsteile hervorzurufen. Ansonsten findet keine Begattung und somit keine Vermehrung statt. Der Edelkrebs stellt einige Ansprüche an seinem Lebensraum: Es müssen genügend Versteckmöglichkeiten vorhanden sein (Steinschüttungen, Wurzeln) um sich häuten zu können.
Vermehrung
Den besten Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Edelkrebsen sieht man im Frühjahr, wenn die Weibchen eiertragend sind (zirka 70 bis 200 Stück). Ansonsten unterscheidet man sie an denn Begattungsgriffel der Männchen, die bei den weiblichen Tieren komplett fehlen. Die Begattungsgriffel sind an der Unterseite des Thoraxes. Der männliche Edelkrebs wird bei gleichem Alter größer, als das weibliche Tier.
Paarung
Im Herbst, bei sinkenden Wassertemperaturen, paaren sich die Edelkrebse. Hier dreht das Männchen das Weibchen mit Hilfe seiner Scheren auf den Rücken um es zu begatten. Der männliche Edelkrebs haftet mit seinen Begattungsgriffel kleine Samenpakete an das Weibchen (Schwanzfächern) an. Die Weibchen sind sehr kooperativ. Dadurch ist es auch kleineren Männchen möglich größere Weibchen zu begatten, da es meistens an großen männlichen Tieren fehlt. Dies kommt daher, weil diese abgeerntet werden. Jetzt entstehen die Eier. Diese werden vom Muttertier ab sofort zirka 26 Wochen gepflegt (Brutpflege). Von diesen Eiern werden etwa 10 bis 20 Prozent zum Jungkrebs, die dann in zwischen Mai und Juni schlüpfen.
Nahrung
Der Edelkrebs ist ein Allesfresser (pflanzlich und tierisch). Der vorwiegend nachtaktive Krebs kommt beim Einbruch der Dämmerung aus seinem Versteck hervor und begibt sich auf Nahrungssuche. Der Aktivittätsradius und die Fresslust hängen von der Wassertemperatur ab. Sogar in den Wintermonaten nehmen die Edelkrebse eingeschränkt Nahrung auf. Es ist sogar anzunehmen, dass sie hierbei sogar an Gewicht leicht zunehmen.
Häutung
Der Edelkrebs muss sich häuten um wachsen zu können. Er muss seinen alten Panzer abwerfen und einen neuen bilden. Dieser Vorgang wiederholt sich im ersten Jahr 7 bis 10 Mal und 5 bis 7 Mal im zweiten Jahr. Ab dem dritten Lebensjahr nur noch 1 bis 2 Mal. Unter 12 Grad Wassertemperatur findet keine Häutung statt. Die Häutungen sind die gefährlichsten Momente im Leben eines Krebses, da er seinen Schutzpanzer abstößt und er dann 3 bis 4 Tage schutzlos gegenüber anderen Krebsen ist. Dieses Stadium nennt man "Butterkrebs". Nach diesen 3 bis 4 Tagen ist der neue Panzer ausgehärtet und wieder voll einsatzfähig.
Gefahren
Der Edelkrebs ist ein sehr robustes Lebewesen, welches leider fast vollständig von unserer Bildfläche verschwunden ist. Der Hauptfaktor dafür ist leider immer noch die Krebspest, die in den Jahren um 1860 in der Lombardei das erste Mal auftrat. 1880 wurde bereits dieser Schlauchpilz in Deutschland in der Altmühl festgestellt. Von einem Tag auf den anderen starb das ganze Gewässer an einheimischen Krebsen aus. Überträger sind natürlich allerlei Krebsarten und Fische und im Wasser enthaltene Sporen. Diese Sterben aber nach 3 Tagen, ohne einen passenden Wirt (Krebsart), ab.
Zum Anderen gibt es auch noch natürliche Feinde: Bisamratten und der immer mehr vorkommende Fischotter setzen dem Krebs stark zu. Auch Kanibalismus ist ein großes Thema, denn in ihrer Zeit als Butterkrebs sind sie leichte Beute. Fische, so wie der Aal, setzten den Krebsen auch zu. Deshalb ist es unbedingt von Nöten genügend Versteckmöglichkeiten im Teich zum haben.
Handelsformen
- einjährige 2,5 bis 3,5 Zentimeter
- zweijährige 6 bis 9 Zentimeter
- dreijährige Männchen 10 bis 13 Zentimeter und Weibchen 8 bis 10 Zentimeter
- eiertragende Weibchen
- Suppenkrebse 50 bis 80g
- Solokrebse 80 bis 150g
- Riesenkrebse ab 150g